1 önig Traxis hatte keine Nachkommen, denn der Schoss seiner Gemahlin blieb verschlossen. 2 Als Traxis verstarb ward nun sein Bruder Jesron der legitime Thronfolger, aber auch Jesron ward unheilbar krank und erwartete bereits seinen Tod. 3 Daher gab er die Thronfolge weiter an seine beide Söhne Tyrus und Phillinius und er gab ihnen auf, das Land untereinander gerecht aufzuteilen, so das beide Söhne Könige seien, ein jeder in seinem Teil, denn sie waren beide geboren zur gleichen Zeit am gleichen Tag. 4 So taten sie es auf des Vaters Geheiß. 5 Tyrus bekam die Herrschaft über Isrinduria und Anthale und Phillinius herrschte über das übrige Aurelien; und Jesron starb in Zufriedenheit. 6 Die Eintracht währte nicht lange, denn sie neideten einander das Erbe. 7 Isrinduria und Anthale fielen ab von Aurelien und der Bruder zog wider dem Bruder in den Krieg. 8 Zwölf Jahre währte die Zeit der blutigen Felder. 9 Das Ende des Krieges schien nah als das Heer von Tyrus bei Norgrenz besiegt wurde. 10 Doch Tyrus schloss einen Bund mit den Nhuwiern und den celmurischen Reiterstämmen und zehnfach rächte Tyrus die Niederlage bei Norgrenz. 11 Auf die Vergeltung des Bruders folgte die Vergeltung des Bruders und so ward es Jahr um Jahr. 12 Und es kam der Tag, da sich die beiden großen Heere zur letzten entscheidenden Schlacht auf dem Blutacker südlich des Mittelwaldes trafen. 13 Da sandte das heilige Licht einen Engel, der da war eine Mauer aus Feuer zwischen den Heeren und er sprach: 14 Ein jeder von euch schaue auf seinen Nächsten, denn siehe, er wird nicht mehr sein, wenn ihr fürderhin wider einander zieht. 15 Ich bin gesandt vom allmächtigen Licht zu verkünden seinen Willen. 16 Senkt das blutbetaute Gewaffen, denn das Land ertrinkt in Blut. Verbannt den Hass und die Missgunst aus euren Herzen, auf das nicht eure Kinder und Kindeskinder gleichsam ertrinken in Blut und Tränen. 17 Allein die Urheber des Krieges sollen wider einander streiten auf Leben oder Tod und dann soll es gut sein, denn des Kampfes Ende ist das Urteil des Gebieters, des allmächtigen Lichts und der Wille des allmächtigen Lichts geschehe. 18 Und so kämpften die beiden Brüder im gerechten Zweikampf wider einander und Phillinius obsiegte. 19 Der Bruder tötete den Bruder; so war das Land wieder vereint, denn es war der Wille des heiligen Lichts.