1 ine große Dürre ward im Land und sie ward nun schon im dritten Jahr. Die Felder verdorrten und die Brunnen trockneten aus. 2 Unzählige Opfergaben wurden dem heiligen Licht und den Elementen in den Häusern des Lichts dargebracht überall, doch es half nichts. 3 Jeden Tag betete König Sigmael um die Gnade des heiligen Lichts für Aurelien; und wieder rief er seine Berater zu sich, denn er war verzweifelt. 4 Der hohe Rat war einig, das der Opfergabe noch nicht genug war, als Zeichen ihres Glaubens und Huldigung. 5 So wurde dem König der Rat gegeben, einen Aurelier als Opfer darzubringen, an Getier statt, doch es musste jemand sein, dessen Unschuld und Liebe zum heiligen Licht ohne Zweifel ist, so wie auch die Liebe Aureliens zu dem Auserwählten ohne Zweifel ist. 6 Die Rede war von des Königs einzigem Sohn Lowing; eine größere Opfergabe konnte es nicht geben und gewiss wäre das heilige Licht dann wohl gestimmt. 7 Sigmael war entsetzt, aber das Wohl seines Volkes war im wichtiger als das Wohl seines Hauses und also folgte er schweren Herzens dem dringenden Rat. 8 Eines Abends ging König Sigmael mit seinem Sohn, der nichts ahnte, in das Haus des Lichts zu Auris. 9 Der König legte seinen Sohn auf den Altar und zog seinen Dolch. 10 Da ward ein lautes Donnern zu hören und der König erschrak. 11 Und das heilige Licht sprach: Ihr sollt mir nicht opfern, was mir lieb ist, weder Mensch, noch Getier. 12 Selbst der kleinste Käfer ist von Wert, denn er ist mein Werk; selbst das schwächlichste Lamm ist von Wert, denn ich habe es erschaffen; und selbst der Niederste der Menschen ist von Wert, denn ich habe ihm das Leben gegeben. 13 Und also soll mir zum Wohlgefallen kein unschuldiges Leben genommen werden. Ihr habt Leben genommen, das ich der Welt gegeben habe; und dabei habt ihr mich gerufen bei meinem Namen und es war mir ein Greuel. 14 Ihr sollt mir geben euren tiefen Glauben, Treue und Zuversicht und ich werde eure Gebete erhören. 15 Du bist der Demütigste, da du deinen einzigen Sohn hingeben wolltest und ich will es belohnen, dieses eine Mal; und siehe, ich sende euch nun meinen Boten, der da ist Asariel zu bringen Aquas Werk. 16 Doch verschone deinen Sohn, denn jene, die da ohne Schuld sind, sollen nicht gerichtet werden, auf das durch mich nicht der Richter zum Opfer wird. 17 Und für jene, die wider meinem Gebot tun und opfern das unschuldige Leben, bin ich das strafende Licht und ein jeder, der an mich glaubt, soll Richter sein in meinem Namen und richten die Frevler, die mich mit solch Ritual verhöhnen. 18 Und so begab es sich, das die Zeit der blutigen Altäre vorüber war und das heilige Licht war zufrieden mit der Menschen Tun.