1 amis und Derius wurden zu Grabe getragen und Trauer ward in ganz Allbruch. 2 Kaum jemand wusste um Arias Tat und selbst jene, die es ahnten oder wussten, waren froh um das, was nun war. 3 Doch ein Kriegsgeschrei begann im Land und großer Jammer, denn das heilige Licht hatte sein Zeughaus aufgetan und das Gewaffen seines Zorns hervorgeholt. 4 Wilde Barbaren überfielen Allbruch und wüteten gar fürchterlich und mit ihnen war feuerspeiendes Getier, 5 denn das heilige Licht sprach: Kommt herbei von allen Enden und zieht wider Allbruch; spitzt die Speere und schärft die Klingen und zieht an Helm und Schild, auf das ihr die Heimsuchung seid im Namen des strafenden Lichts. 6 Ihr sollt suchen nach der Missetat Allbruchs; nur jene, die nichts ahnen von der Sünde sollen übrig bleiben auf das Allbruch wieder ohne Sünde ist. 7 Und also kamen die Tage der Heimsuchung. 8 Aber die wilden Horden hatten Gefallen an ihrem schrecklichen Tun; Schuld und Unschuld der Bewohner war ihnen gleich. 9 Sie töteten Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen. 10 Sie zerstörten die Kornhäuser, töteten alles Vieh und brannten alle Häuser nieder; selbst das Haus des Lichts blieb nicht verschont; und das Tun der Schlächter ward dem heiligen Licht ein Greuel 11 Im weiten Umland überfielen die Barbaren noch weitere Dörfer und wüteten dort auf gleiche grausame Weise. 12 Einige Bewohner wurden verschleppt in die widerlichen Gefilde der Unholde; so auch Aria. 13 In ganz Aurelien ward Geschrei, denn jene, die dem Gemetzel entkommen waren, verkündeten im Lande die Heimsuchung durch die Barbaren. 14 Die verschleppten Bewohner wurden an Pfähle gefesselt und unsäglich gequält zur Kurzweil ihrer Peiniger. 15 Nach und nach wurden die Gepeinigten erlöst durch den Tod; allein Aria wurde nicht erlöst. 16 Lange wurde sie gepeinigt; ein jeder verging sich an ihr, wieder und wieder und ein jedes Weib biss und misshandelte sie aus Eifersucht. 17 Sie konnte nicht mehr schreien, denn sie hatte keine Stimme mehr, aber ihr Geist schrie. 18 Und ihr Geist bettelte ihren Leib an, auf das der Leib ihren Geist ziehen lassen möge; und sie ließ ihren Geist ziehen. 19 Doch der Tod durch die Gnade des heiligen Lichts blieb ihr verwehrt, denn das heilige Licht hatte sich von ihr abgewandt.